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- Jänner 2023
Säure-Basen-Haushalt

Damit unser Organismus optimal funktionieren kann, ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt wichtig. Besteht im Körper ein Ungleichgewicht, ist er anfälliger für manche Krankheiten wie z.B. Hauterkrankungen und Rheuma. Auch unser Gewebe wird von übersäuertem Körpermilieu beeinträchtigt, Entzündungen können entstehen, Bindegewebe und Faszien verlieren ihre Elastizität.
Mögliche Symptome eines unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalts sind z.B.:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit
- fahle Haut und schlaffes Bindegewebe (Cellulitis)
- überspannte Muskeln und verfilzte, harte Faszien
- Appetitlosigkeit
- Nervosität und Unruhezustände bis hin zu depressiven Verstimmungen
- erhöhte Neigung zu Entzündungen, rheumatische Erkrankungen
- Osteoporose
Faktoren, die langfristig zu einer Übersäuerung führen können, sind:
- Stress, Ängste, Sorgen
- zu wenig Bewegung, aber auch zu viel intensive Belastung
- falsche Ernährung: zu viel Zucker, Weißmehl und Alkohol, zu viele gesättigte Fette, tierische Produkte und Softdrinks, zu wenig Obst, Gemüse und hochwertige Öle
Die sog. PRAL-Liste führt an, welche Lebensmittel sauer oder basisch sind. Beachten Sie: Es geht nicht um den pH-Wert oder den sauren Geschmack von Lebensmitteln, sondern um ihre Verstoffwechslung im Körper (genauer gesagt, die Säureausscheidung über die Nieren)!
Nicht nur zu wenig Bewegung, auch ein Zuviel kann den Organismus langfristig übersäuern! Durch intensives Laufen, Radfahren, Schwimmen sowie anstrengendes Krafttraining wird Laktat (Milchsäure) produziert, die Muskulatur übersäuert. Der Körper ist auf kurzfristigen Säureüberschuss vorbereitet und kann ihn mit seinen Puffersystemen problemlos wieder abbauen. Aber auch anhaltender Stress, Ängste, alltägliche Sorgen oder einfach nur negative Gedanken tragen ihren Teil zur Übersäuerung bei und hinterlassen auf Dauer ihre Spuren nicht nur auf psychischer, sondern auch auf physischer Ebene. Kommen zu viele säurebildenden Faktoren zusammen, wird der Körper überlastet. Um das Entsäuern zu unterstützen bzw. es gar nicht so weit zu kommen zu lassen, sollte man neben richtiger Ernährung, ausreichend Trinken und frischer Luft folgende Punkte beachten:
- Das richtige Maß an Bewegung:
Lockere Bewegungseinheiten, wann immer möglich! Die Intensität soll nicht hoch sein. Am besten öfters alltägliche Strecken zur Fuß gehen oder das Auto gegen das Fahrrad tauschen.
- Faszienrollen
Säurebedingte Spannungszustände in der Muskulatur und verklebte Faszien lassen sich durch Faszien-Rollmassagen wieder lockern, das Bindegewebe wird besser durchblutet.
- Bewusstes Atmen
Auch eine ausgeglichene Atmung begünstigt einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Bewusstes, tiefes Ein- und Ausatmen versorgt den Organismus mit ausreichend Sauerstoff, um alle Prozesse des Stoffwechsels am Laufen zu halten. Darüber hinaus hilft es, Stress abzubauen und die Säureausscheidung über Kohlendioxid anzuregen.
Mehr zum Thema Faszien finden Sie in unserem Newsletter Faszien – das unterschätzte Gewebe. Wir unterstützen Sie dabei, bei Bedarf die richtigen Übungen in Ihren Trainingsplan einzubauen. Bitte wenden Sie sich jederzeit gerne an uns!
Um Genaueres über Ihren Stoffwechsel zu erfahren, ob Ihre Sauerstoffversorgung ausreichend ist und Sie in der Lage sind, sich gut zu entspannen, haben Sie bei uns die Möglichkeit, Ihre Atemgase mittels Escan messen zu lassen. Auch dazu beraten wir Sie jederzeit gerne!

Mag. Anna Chalopek
Sportwissenschafterin bei Mein Training
Faszien
Wissenswertes über Faszien

Lat. „fascia“ = Bund, Bündel
Faszien wurden lange in ihrer Wichtigkeit für unseren Körper unterschätzt. So fand 2007 der 1. International Fascia Research Congress in der Harvard Medical School in Boston statt. Seit 2012 wurde diesen Strukturen immer mehr an Bedeutung zuerkannt und sind bis dato zu einem regelrechten Hype angewachsen. Fast in jedem Haushalt befindet sich mittlerweile eine Faszienrolle, Faszienkugel, o.ä. um verklebtes Bindegewebe zu lockern.
Was sind Faszien?
Faszien sind wichtige Bestandteile des Bindegewebes, welches faktisch überall in unserem Körper vorhanden ist (Umhüllung von Muskeln, Muskelfasern, Knochen, Nervenbahnen sowie Umhüllung & Verankerung einzelner Organe im Körper, in der Haut…).
Gesehen hat solche Faszien bestimmt schon jeder von Ihnen bei der Zubereitung von Fleisch: erkennbar als weißes Netz und zähes Gewebe, welches gerne vor der Verarbeitung entfernt wird.
Gelenkskapsel, Knorpel, Sehnen, Bänder sind verdichtetes Fasziengewebe, welches sich lediglich in der jeweiligen Festigkeit unterscheidet.
Faszien haben folgende Funktionen:
- Kraftübertragung aus der Kontraktion
- Reibungsloses Gleiten von Muskelfasern
- Formgebung unterschiedlicher Gewebe
- Versorgung mit Wasser
- Kommunikation (Schmerzempfindung, Körperwahrnehmung)
Die Forschung über Aufgaben, Funktion etc. von Faszien ist längst nicht abgeschlossen.
Folgende wichtige Merkmale werden diesen Strukturen zugeordnet:
- Faszien gelten als eines der reichhaltigsten Sinnesorgane.
- Faszien reagieren unabhängig von Muskeln.
- Faszien reagieren auf emotionalen Stress, Schock und Leid
- Faszien reagieren auf Ernährung und Flüssigkeitszufuhr
- Faszien reagieren auf Reize und passen sich Belastungen an und verändern (positiv wie negativ) nachhaltig das Gewebe.
- Faszien weisen ein Netzwerk an unzähligen Nervenenden und Sensoren auf – Wissenschaftler sehen heute das Bindegewebe als Teil des Nervensystems an, insbesondere des vegetativen Nervensystems.
FIBROBLASTEN sind die Baumeister der Faszien.
Durch Bewegung werden diese Fibroblasten zu Auf- und Umbauvorgängen angeregt. Folglich können durch richtig dosiertes und gut angeleitetes Training die Faszien positiv beeinflusst werden. Im Gegensatz dazu kann falsche Bewegung Faszien negative beeinflussen. Sie können verfilzen, verkleben oder sogar Nerven bedrängen.
FAZIT:
Individuell angepasstes Training des gesamten Bewegungsapparates durch Gelenksmobilisation, Dehnen sowie Wippen, Springen, Federn beeinflussen Faszien positiv und machen diese geschmeidig, gleitfähig und ‚saftig‘. Das Gegenteil tritt ein bei zu wenig, einseitiger oder falscher Bewegung: das Bindegewebe verklebt, degeneriert und beeinträchtigt dadurch die Muskeln in ihrer Gleit- und Leistungsfähigkeit.
Das Davi’sche Gesetz besagt:
„use it or loose it“
Also:
Wer sich nicht bewegt – verklebt!

Doris Raup
Trainerin bei Mein Training
Beweglichkeit
Die BEWEGLICHKEIT ist eine Kombination aus 2 wichtigen Komponenten:
Dehnfähigkeit und Gelenkigkeit

Dehnfähigkeit beschreibt die Elastizität von Band-, Sehnen- und Muskelstrukturen. Die sogenannte ‚Range of Motion‘ (Bewegungsumfang) der einzelnen Gelenke bestimmt die Gelenkigkeit. Beide Faktoren sind ausschlaggebend dafür, wie gut bzw. intensiv einzelne Übungen aus dem Krafttraining durchgeführt werden können! Dehnungsübungen (individuell ausgewählt & dem Training angepasst) fördern diese Beweglichkeit und bringen zudem auch großen Nutzen für den Alltag (z.B. Schuhe zubinden, Hochheben diverser Gegenstände…)
Leider wird Dehnen heutzutage oft vernachlässigt! Dabei kann es ganz einfach in verschiedenen Ausführungsvarianten ins Training eingebaut werden.
Durch sogenanntes Vordehnen wird die Produktion von ‚Schmierflüssigkeit‘ in den Gelenken angeregt – wodurch auch ein wichtiger Beitrag zur Vorbeugung von Gelenksarthrose geleistet wird. Dehnungsübungen können aktiv und passiv erfolgen. Das aktive Dehnen ist eine dynamische Form des Beweglichkeitstraining, bei dem ein Muskel gezielt durch die Muskelaktivität seines Gegenspielers gedehnt wird. Im Gegensatz dazu wird beim passiven Dehnen die Endposition eines Gelenks durch die Schwerkraft, durch kontrolliertes Ziehen bzw. unter Anwendung von Hilfsmitteln (Seil, Band,…) provoziert. Hierbei sollte das Gelenk bis zu 30 Sekunden in seiner gedehnten Position verharren, bis eine Lockerung der Strukturen feststellbar ist.
Dehnungsübungen geben Ihnen ein angenehmes Gefühl der Entspannung verspannter Muskulaturen und beugen Muskelverkürzungen – jedoch nicht Muskelkater – vor. Um Ihrer Muskulatur eine optimale regenerative Erholung zu gewährleisten sowie zum Lösen & Vorbeugen möglicher Verklebungen von Faszien empfehlen wir Ihnen ein zielgerichtetes Faszientraining. Lesen Sie bitte dazu gerne den folgenden Beitrag: Faszien – das unterschätzte Gewebe.
Um für Sie optimale Dehnungsübungen festzulegen, nehmen Sie bitte sehr gerne Kontakt mit unseren Trainern von MEIN TRAINING auf! Gerne unterstützen wir Sie dabei, Ihre Beweglichkeit entsprechend zu fördern.
Verena Amering
Sportwissenschafterin (i. A.) bei Mein Training
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